Im OMR Podcast spricht der Investor über seine Karriere, Geschäfte mit Top-Sportlern und Tricks zum Aufbau starker Netzwerke.
Carsten Maschmeyer hat es aus schwierigen Verhältnissen ganz nach oben geschafft – das Forbes-Magazin schätzt sein Vermögen auf fast zwei Milliarden Dollar. Aus dem Gründer des umstrittenen Finanzdienstleisters AWD ist ein international aktiver Startup-Investor geworden, in dessen Fonds auch Fußball-Legende Toni Kroos und andere Top-Sportler einsteigen. Im OMR Podcast spricht Carsten Maschmeyer über seinen Aufstieg, seine Tricks um ein starkes Netzwerk aufzubauen und die Frage, warum seine Hunderttausenden Follower*innen in sozialen Netzwerken ihn bei der Gartenarbeit mit teurer Uhr und Oberhemd zu sehen bekommen.
Früher waren es 600, vielleicht sogar 700 Weihnachtskarten, in die er per Hand auch seine Festnetz-Nummer notierte – Handys gab es damals ja noch nicht. Heute sind es WhatsApp-Nachrichten, die er stundenlang kurz vor den Feiertagen in sein Smartphone tippt. Aber das Prinzip ist in all den Jahrzehnten gleich geblieben: Carsten Maschmeyer möchte sich bei den Menschen in Erinnerung bringen, den Kontakt halten – dafür schickt er dann zu besonderen Gelegenheiten auch schon mal CDs mit den beliebtesten Songs aus dem Geburtsjahr seiner Kontakte oder Briefmarken, die am Geburtstag abgestempelt wurden. “Netzwerke sind aus meiner Sicht etwas, wo man nicht anruft oder schreibt, wenn man etwas braucht”, sagt Carsten Maschmeyer im OMR Podcast: “Man muss erst einzahlen, dann kann man abheben”.
Carsten Maschmeyers Leben lässt sich, zumindest mit Blick auf das Business, in zwei Hälften unterteilen. Im ersten Leben war er nach einer schwierigen Kindheit in eher einfachen Verhältnissen ein erfolgreicher Unternehmer, baute mit dem AWD einen Strukturvertrieb im Finanzbereich auf und wurde dabei mindestens so reich wie umstritten. Das Forbes-Magazin schätzt sein Vermögen auf fast zwei Milliarden Dollar. In der zweiten Phase seines Wirtschaftslebens begann Maschmeyer in Startups zu investieren, erst eigenes Geld, später dann auch das anderer Leute wie Fußball-Legende Toni Kroos. Maschmeyer sagt selbstbewusst, in Europa habe niemand mehr Weltklasse-Sportler*innen als Investor*innen dabei als er und sein Team. Maschmeyer investiert in Europa und in den USA – und immer wieder auch im Fernsehen. Seit rund 15 Staffeln ist er das wohl prominenteste Gesicht der Gründungsshow “Die Höhle der Löwen” bei Vox (hier unser Podcast “OMR Rabbit Hole” über die Serie).
Mehr als 420.000 Follower*innen bei Linkedin
Es ist ein erstaunlicher Image-Wandel, den Carsten Maschmeyer in den vergangenen Jahren angestoßen hat. Die Fernsehsendung, lange Zeit ein Kult-Format im deutschen Fernsehen, hat daran einen großen Anteil. Aber auch seine Präsenz in anderen Formaten oder auch den sozialen Netzwerken, in denen Maschmeyer zeigt, wie er Bolognese kocht oder auch mal im Garten werkelt – in Oberhemd und mit teurer Uhr am Handgelenk (wofür es sogar einen Like von Ex-Finanzminister Christian Lindner gab). Mehr als 220.000 Follower*innen hat Maschmeyer inzwischen bei Instagram, bei Linkedin sind es sogar mehr als 420.000, selbst bei Tiktok hat der inzwischen 66-Jährige zusammen mit seinem Team schon eine sechsstellige Follower*innen-Zahl aufgebaut.
Gründer*innen hätten ihm irgendwann gesagt, dass es nicht sein könne, dass sie ihre Kund*innen alle online gewännen und er noch Postkarten und Briefe schreiben würde. Also engagierte Maschmeyer eine auf Social Media spezialisierte Agentur – “und dann bin ich auf den Geschmack gekommen”. Sein Content ist dabei eine Mischung aus New-Work-Statements und Homestory. Maschmeyer plädiert in sozialen Netzwerken für Remote Work und gegen Bürozwang oder lobt die Leistung von alleinerziehenden Müttern oder Pflegekräften. “Gerade bei New Work traue ich mich, Dinge auszusprechen, die viele gleich alte CEOs oder Unternehmer nicht so sehen”, sagt er. Gleichzeitig trifft er damit aber in der Social-Media-Bubble einen Nerv.
“Ich mag Harmonie”
Der Schritt in die Öffentlichkeit hat Carsten Maschmeyer die Möglichkeit gegeben, eine andere Seite von sich zu zeigen. Auch im OMR Podcast erzählt er Anekdoten aus dem Privatleben, etwa wie er seine heutige Ehefrau Veronica Ferres kennengelernt habe. Oder dass er an Weihnachten nicht nur Briefe an Menschen aus seinem Netzwerk schreibe. Auch seine Familie schriebe sich gegenseitig Briefe, sagt Carsten Maschmeyer. In denen würden sie sich gegenseitig erzählen, welche schönen Momente und Erinnerungen sie miteinander verbänden. “Und dann heißt es wieder: Gleich fängt Papa wieder an zu heulen”, sagt Carsten Maschmeyer. Dabei liefe doch nur mal eine Träne herunter. “Ich mag Harmonie”, sagt er.
Im OMR Podcast erzählt Carsten Maschmeyer außerdem, welches Geschenk er Veronica Ferres zur Hochzeit gemacht habe – und warum dafür zwischen Verlobung und Feier sehr viel Zeit vergehen musste. Außerdem verrät er, welche Longevity-Hacks er anwendet und warum hinter dem Gerücht, er habe sich liften lassen oder Botox verwendet, eigentlich eine viel tragischere Geschichte steckt.